Unfallschwerpunkt an der Anschlusstelle Lauenau | Wunstorfer-Stadtanzeiger

12.09.2024 12:07

Unfallschwerpunkt an der Anschlusstelle Lauenau

Unfallstelle an der Auffahrt der A2 bei Lauenau. (Foto: Archiv)
Unfallstelle an der Auffahrt der A2 bei Lauenau. (Foto: Archiv)
Unfallstelle an der Auffahrt der A2 bei Lauenau. (Foto: Archiv)
Unfallstelle an der Auffahrt der A2 bei Lauenau. (Foto: Archiv)
Unfallstelle an der Auffahrt der A2 bei Lauenau. (Foto: Archiv)

In der vergangenen Ausgabe haben wir uns nach einem erneuten Unfall bei Lauenau an der B442 beim Auffahren auf die BAB A2 beschäftigt und wollten von Ihnen, unseren Lesern wissen, wie sie diesen Unfallschwerpunkt an der Autobahnanschlussstelle einschätzen.

Denn trotz Maßnahmen wie einer Geschwindigkeitsbegrenzung und Diskussionen über eine Ampelanlage und einem neuen Ausbau der Abbiegestreifen haben die Unfälle dort zugenommen – denn vor Ort ist wenig passiert, was den Unfallschwerpunkt reduziert.

Ein schwerer Unfall Ende August verdeutlicht die Problematik. Pendler berichten von häufigen Beinahe-Unfällen und riskanten Fahr-Manövern. Die Situation bleibt aber bislang ungelöst.

Was könnte man tun?

Zwei gängige Methoden zur Entschärfung des Verkehrs sind Kreisverkehre und Ampelanlagen. Ob ein Kreisverkehr oder eine Ampel gebaut wird, hängt von mehreren Faktoren ab:

- Kreisverkehre sind besonders effektiv, um den Verkehrsfluss zu verbessern, weil sie weniger Stop-and-Go verursachen als Ampeln.

- Sie haben sich vor allem in Bereichen mit moderatem Verkehrsaufkommen bewährt, wo sie Staus reduzieren können.

- Ampeln sind in Deutschland nach wie vor weit verbreitet, besonders an größeren und stärker belasteten Verkehrsknotenpunkten. Moderne Ampelanlagen können dynamisch gesteuert werden, um auf Verkehrsflussänderungen zu reagieren, was sie flexibler macht.

- Wenn das Verkehrsaufkommen sehr hoch ist oder es mehrere Fahrspuren gibt, sind Ampeln oft effektiver, um den Verkehr zu regeln und gefährliche Situationen zu vermeiden – allerdings könnte es aufgrund der recht kurzen Auf- und Abfahrten bei Lauenau zu Rückstaus auf der A2 kommen.

Analysen laufen

Verkehrszählungen und Verkehrsflussanalysen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, ob ein Kreisverkehr oder eine Ampel gebaut wird. Zuletzt gab es da auch Zählungen, aber noch keine öffentlich verfügbaren Ergebnisse. Dass es an den Auf- und Abfahrten Lauenau häufiger als an anderen A2-Zufahrten zu schweren Unfällen kommt, kann man unter anderem dem Unfallatlas entnehmen.

Der Unfallatlas enthält dabei nur Angaben aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf Meldungen der Polizeidienststellen basieren - und der nur Unfälle mit Personenschaden auflistet. Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand, werden dort nicht dargestellt. In den letzten drei Jahren gab es dabei einen deutlichen Aufwärtstrend. Während der Unfallatlas 2021 nur fünf Unfälle zeigt, waren es 2022 schon zwölf und im vergangen Jahr 2023 dann 14. An der Ansschlusstelle Bad Nenndorf, die mit einer Ampelanlage geregelt wird, gab es in den letzten Jahren dagegen keinen gehäuften Unfälle.

Für 2024 liegen noch keine Daten vor. Es handelt sich dabei lediglich um im Statistik-Portal (unfallatlas.statistikportal.de) aufgelistete Unfälle, zu denen die Polizei zur Unfallaufnahme hinzugerufen wurde.

Viola Wolters aus Pohle aus uns einen Leserbrief zu dem Thema gesendet, der das Problem aufgreift und die Situation verdeutlicht:

“Seit 1993 benutze ich die Auffahrt Lauenau Richtung Hannover. Zum damaligen Zeitpunkt gab es keinerlei Probleme, auf die Autobahn zu fahren. Dann kam der Autohof dazu, der Verkehr, insbesondere der von LKW, nahm deutlich zu, war aber noch händelbar. Inzwischen haben sich dort verschiedene Firmen und Logistikcenter angesiedelt, der von dort kommende Verkehr ist inzwischen Wahnsinn.

Ich weiß nicht, welche Behörde geschlafen hat, aber das konnte auf Dauer nicht gut gehen. Anstatt eine Auffahrt Richtung Hannover vor der Brücke nach rechts zu bauen (keine Abbieger), zirkelt alles durch dieses Nadelöhr. Da haben die Planer nicht nachgedacht. Es lag ja auf der Hand, dass der LKW-Verkehr aufgrund der dort angesiedelten Firmen deutlich zunehmen würde. Wer nach 6 Uhr morgens auf die Autobahn muss, kann sich hinter den LKW anstellen. Gern scheren auch mal die LKW aus, die eigentlich in Richtung Dortmund wollen. Schon da kommt es öfter mal zu heiklen Situationen. Der PKW-Fahrer muss inzwischen jede kleine Lücke nutzen, um auch auf die Autobahn zu gelangen. Da das Tempo 50 ohnehin von entgegenkommenden Fahrzeugen überwiegend überbewertet wird, knallt es dann.

Alles in allem, das Problem ist von der zuständigen Behörde 'hausgemacht'.”


Ein weiterer Leser, der seinen Namen nicht veröffentlicht haben möchte, ergänzte: “Endlich interessiert diese gefährliche Stelle mal jemand. Bei der damaligen Vorstellung des Gewerbegebiet durch die Samtgemeinde wurde versprochen, dass dieses nur mit einer eigenen Autobahnauffahrt genehmigt wird. Diese ist bis heute nicht geschehen. Auch kann es nicht sein, das die Autobahn aus Hameln kommen nur unter Berücksichtigung des Gegenverkehr und das verlassen der Autobahn Richtung Rodenberg ebenfalls. Da genügend Fläche zur Verfügung steht die nicht bebaut ist, also Felder, wäre es ein einfaches eine Auffahrt Richtung Hannover ohne die Überquerung des Gegenverkehr zu bauen. Eine Ampel wäre eine Katastrophe, da sich zu den Hauptverkehrszeiten schon jetzt der Verkehr staut.”


Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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