„Es ist vollbracht, unsere Hauptstraße ist wieder frei“, mit diesen Worten kommentierte Pohles Bürgermeister Jürgen Wilkening die Wiedereröffnung der L439 die durch den Ort führt. Weiter sagte er, „Es ist zwar ein kleines Stück Straße in Niedersachsen, aber dafür ein langes Stück Ortsdurchfahrt für Pohle“.
Im Zuge der Baumaßnahmen durch die Baufirma Kemna, kümmerte sich die Samtgemeinde Rodenberg zudem um die Erneuerung der Schmutz- und Regenwasserkanäle, wofür sich Wilkening ebenfalls bei der Samtgemeinde bedankte.
Die gesamte Bauzeit betrug am Ende dreieinhalb Jahre in denen die Anlieger teils starke Einschränkungen hinnehmen mussten. Jedoch sei die Zusammenarbeit mit allen Parteien stets sehr gut gewesen. Und auch den zum Baustart 2021 angekündigten Fertigstellungstermin, habe man mit dem Oktober 2024 exakt eingehalten.
Zu den Baumaßnahmen zählte auch der Fußweg entlang der L439, dessen Kosten von 1,5 Millionen Euro die Gemeinde selbst übernahm. Die Erweiterung des Gehwegs in Richtung Nienfeld sei zudem richtig gewesen, so Wilkening. Es signalisiere dem Verkehr dort, das immer noch das Tempo 50 gelte.
Frank Doods, Staatssekretär im Niedersächsischen Wirtschaftsministerium nannte indes insgesamt 133 Projekte eines „Sonderprogramm Ortsdurchfahrten“ des Landes Niedersachsen von denen bereits 100 abgearbeitet seien – und wiederum eines davon in Pohle. Die knapp vier Millionen Euro die das Niedersächsische Wirtschaftsministerium in die Sanierung investierte, seien gut angelegt, so Doods.
Großes Lob richteten alle Beteiligten schließlich an das gesamte Bauteam um den Pollier Jasper Fischer und Bauleiter Malte Schäfer, die sich unter anderem mit den Anliegern stets gut verständigt haben. Das bestätigten die anwesenden Anwohner stets mit reichlich Applaus.
Markus Brockmann, dem Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erklärte Wilkening schließlich scherzhaft, das er nichts dagegen hätte wenn dieser die Umleitungsschilder in Antendorf stehen lassen würde. Auch die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde, die während der Baumaßnahme galt, habe man zu schätzen gelernt. Für ein zukünftiges Pilotprojekt, wo innerorts Tempo 30 vorgesehen sei, stünde Pohle jederzeit bereit, so Wilkening.
Bei den Bauarbeiten wurden ferner auch Stahlgussplatten entdeckt, die ziemlich genau 100 Jahre alt waren, denn Nachforschungen hätten ergeben das diese aus den Alfelder Stahlwerken kämen, die wiederum bis 1924 noch Wesselmann hießen und ab da an Hesse, nachdem Karl Hesse die Geschäfte übernommen hatte.
Daher sprach Wilkening auch von durchaus historischen Bauarbeiten.
Er fand das es zu schade sei, diese Stahlplatten einfach in den Müll zu werfen und übergab einen dieser Stahlplatten symbolisch an die Gewerker Bernd Wosny und Wolfgang Weber, damit diese einen geeigneten Platz im Ort dafür finden.
Wilkening erwähnte auch ein neues Eingangsschild von Lauenau kommend am Ortseingang von Pohle stehend, dass Durchfahrende, wie Besucher fortan begrüßt.