Die ungewollt große freie Zeit während der Coronapandemie brachte die Familie Hoffmann aus Algesdorf auf eine Idee. „Warum nicht etwas zur Förderung der Nachhaltigkeit schaffen“, schildert Ilka Hoffmann die Entstehungsgeschichte für einen Verkaufsautomaten von Secret-Packs, vor ihrem Wohnhaus am Hohler Weg 4a.
Bei den Secret-Packs handelt es sich um nicht zustellbare Pakete oder Retouren von DHL, HERMES, AMAZON und anderen mehr, „die durch uns ungeöffnet in einem umgebauten Snack-Automaten, für acht Euro, zum Verkauf angeboten werden“, so Hoffmann. „Es sind Päckchen, die entweder nicht ausgeliefert werden konnten, weil der Empfänger verzogen ist oder eine falsche Adresse die Zustellung unmöglich machte.“
Die Päckchen würden normalerweise an die großen Versandhäuser zurückgeschickt werden. „Aber im Normalfall werden diese Retouren, alles Neuware, aus Kostengründen einfach vernichtet, wie wir bei unseren Recherchen herausfanden. Diese Päckchen bezieht die Familie europaweit über Händler, die direkt mit den Versandhäusern zusammenarbeiten. Der Kunde kann frei wählen, aus welchem Automatenfach er ein Päckchen kaufen möchte. Alle Adressen und Absender wurden zuvor geschwärzt, um den Datenschutz zu gewährleisten. Der Kauf ist wie bei einer Wundertüte: „Denn was in ihnen steckt, wissen auch wir nicht“, so Hoffmann weiter. Bei einem „Selbstversuch“ am eigenen Automaten, packten sie zum Beispiel Kleidung, Elektrogeräte, Leselupe, Kopfhörer und vieles mehr aus. Es ist der erste Secret-Packs-Automat innerhalb des Landkreises Schaumburg. Und seit der Eröffnung vor einer Woche, können wir uns nicht über den Kundenzulauf beklagen, schildert André Hoffmann. Bei dem Projekt hilft die ganze Familie mit. Die Kinder Marlon, Adrian und Lara kümmern sich um den Auftritt in den Medien oder bereiten die Pakete für den Automaten vor.