Kampf gegen Eindringlinge | Wunstorfer-Stadtanzeiger

Kampf gegen Eindringlinge

Wird bekämpft: Der Waschbär. (Foto: pixabay)
Wird bekämpft: Der Waschbär. (Foto: pixabay)
Wird bekämpft: Der Waschbär. (Foto: pixabay)
Wird bekämpft: Der Waschbär. (Foto: pixabay)
Wird bekämpft: Der Waschbär. (Foto: pixabay)

Im Jahr 2022 stieg die Anzahl nachgewiesener invasiver und gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten in der EU. Allein in Deutschland sind mindestens 168 Tier- und Pflanzenarten bekannt, die nachweislich negative Auswirkungen haben oder haben können. Die Rede ist von Arten, die mit ihrer Ausbreitung sowohl die Lebensräume anderer Arten als auch das Ökosystem beeinträchtigen und somit der biologischen Vielfalt schaden. Wie bereits aufgezeigt, ist auch der Naturpark Steinhuder Meer von dieser Entwicklung betroffen.

”Das ganze Thema ist mittlerweile ein Riesenthema“, so Thomas Brandt, Biologe und wissenschaftlicher Leiter der Ökologischen Schutzstation (ÖSSM), auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Bekämpfung hängt natürlich von der Art ab, so Brandt. So werden Waschbären von den Jagdausübungsberechtigten gefangen und getötet. Bisame werden von Bisamjägern bekämpft. Am schwierigsten ist die Bekämpfung bei invasiven Pflanzen. Da hilft nur regelmäßiges Entfernen, wie zum Beispiel beim Staudenknöterich. Viel wichtiger ist es, so Brandt, zu verhindern, dass invasive Pflanzen überhaupt ins hiesige Ökosystem gelangen. „Deswegen darf und soll man ja auch keine Gartenabfälle in den Wald oder in die freie Landschaft bringen“, so Brandt, der auch gleich entsprechende Beispiele zur Hand hat. So haben sich aus Gartenabfällen invasive Neophyten entwickelt, verbreitet und so riesige Schäden angerichtet. Für ihre Entfernung mussten später zigtausende Euros aufgewendet werden.

Da sie eine gewisse Verletzungsgefahr birgt, wenn ihre Säfte auf die menschliche Haut gelangen, muss die eingeführte Herkulesstaude (Riesenbärenklau) immer wieder teuer entfernt werden. Um invasive Arten effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig ihre Verbreitung im Auge zu behalten, denn je geringer der Verbreitungsgrad ist, desto einfacher und weniger kostenintensiv können sie bekämpft werden. Auf schutzwürdigen Flächen wie Naturschutzgebieten oder Natura-2000-Gebieten werden auch Maßnahmen mit einem hohen Aufwand zum Erhalt der Artenvielfalt ergriffen.


Verena Walter-Bockhorn (wb)
Verena Walter-Bockhorn (wb)

Freie Journalistin

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