Am 11. November versammelten sich die „OMAS GEGEN RECHTS“ zum 151. Mal in Folge auf dem Bückeburger Marktplatz, um ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Anlass war der 9. November, der an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromnacht 1938 erinnert, in der jüdische Mitbürger in ganz Deutschland, auch in Bückeburg, Opfer nationalsozialistischer Gewalt wurden. Wohnungen wurden verwüstet, Männer verschleppt, und die Synagoge in der Bahnhofstraße durch Brandstiftung zerstört.
Andrea Struckmeier von den „OMAS GEGEN RECHTS“ betonte in einer eindringlichen Rede die Wichtigkeit, die Opfer im Gedächtnis zu bewahren. Gemeinsam verlasen die Teilnehmer die Namen der jüdischen Opfer aus Bückeburg, um ihre Schicksale lebendig zu halten. Bürgermeister Axel Wohlgemuth würdigte das Engagement der Gruppe und hob hervor, wie bedeutend solche Gedenkveranstaltungen für die Stadtgeschichte sind. Besonders hob er die Aktion der Stolpersteinreinigung hervor, die zwei Tage zuvor stattfand, und die von den „OMAS GEGEN RECHTS“ organisiert wurde.
Mit dem Appell „Keine Toleranz den Intoleranten“ rief die Gruppe zur Wachsamkeit gegenüber antidemokratischen Tendenzen auf. Nach den Reden zogen die Teilnehmer zur Stelle der ehemaligen Synagoge in der Bahnhofstraße, wo Kerzen entzündet wurden. Die Synagoge, 1938 durch einen Brandanschlag zerstört, wurde später Zwangsunterkunft für jüdische Mitbürger und Ausgangspunkt ihrer Deportation.