Als Hintergrund hatte die Gruppe WGS/FW auf die derzeitig sehr schlechte Anbindung aus dem Raum Rodenberg/Nenndorf in Richtung Hameln verwiesen. Mehrere Umstiege und ein hoher Zeitaufwand seien nötig, um mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Strecke zu bewältigen. Dies sei besonders misslich, weil sich in letzter Zeit mehrere Unternehmen an der B442 neu angesiedelt hätten vom Edeka Zentral-Lager in Laueanau/Apelern bis hin zu Xox in Pohle. Gerade für Berufspendler im unteren Lohnsektor könne mit einer tauglichen Verbindung eine wichtige Mobilitätsverbesserung erreicht werden. Zusätzlich helfe eine solche Linie auch Schülern aus der Samtgemeinde Rodenberg, welche die KGS in Bad Münder besuchen.
Gruppensprecher Ralf Sassmann unterstrich diese Argumente auch noch einmal im Kreistag. Die Verbindung aus dem Landkreis in Richtung Hameln sei dringend zu verbessern. Damit werde eben den Arbeitnehmern wie den Unternehmen geholfen, die an den jeweiligen Standorten im Raum Lauenau, Apelern, Pohle und Rodenberg aktiv seien.
Imke Hennemann-Kreikenbohm erläuterte die Unterstützung der „Grünen“ für den Vorschlag. Ganz allgemein ende die Mobilitätsmöglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu oft an der Kreisgrenze. Für ein modernes Mobilitätskonzept müssten hier erhebliche Verbesserung erreicht werden. Nicht umsonst habe es früher auch die heute zurückgebaute Zugverbdingung zwischen Bad Nenndorf und Hameln gegeben. Uwe Budde (SPD) schloss sich dem an, auch SPD und FDP würden zustimmen.
Skeptischer zeigte sich die CDU-Fraktion. Heiko Tadge betonte, dass es bei einem sehr breitgefächerten Schulangebot im Landkreis Schaumburg kaum sinnvoll sein könne, den Besuch der KGS in Bad Münder außerhalb des Landkreises zu begünstigen. „Wir sollten dazu keinen zusätzlichen Anreiz geben“, betonte er.
Der Beschluss wurde schließlich bei zehn Gegenstimmen und mehreren Enthaltungen mit deutlicher Mehrheit gefasst. Die Einrichtung eine Strecke über die Kreisgrenze hinweg wird also weiterverfolgt und geprüft. Die Kreisverwaltung hatte in ihrem Beschlussvorschlag ausgeführt, dass Fahrpläne und Tarife für eine solche Strecke aufeinander abgestimmt werden müssten. Grundsätzlich erwarte sie auch vor dem Hintergrund der Landesgartenschau eine verstärkte Nachfrage nach einer Verbindung zwischen Schaumburg und Hameln-Pyrmont über den Öffentliche Personennahverkehr.