Alles Handwerk! | Wunstorfer-Stadtanzeiger

04.10.2024 13:28

Alles Handwerk!

. (Foto: Christian Kutschera)
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In aller Munde auf Tour – heute im Classico in Lindhorst

Nicht nur im Restaurant, sondern im ganzen Haus wird ständig gebaut, erweitert und vergrößert. Das letzte Großprojekt war der Anbau mit dem separaten Gastraum für private Feiern. Um handwerkliche Qualität geht es aber in erster Linie seit über 30 Jahren im Restaurant, welches von Milena und Dario Pasqua in zweiter Generation geführt wird. Zunächst haben wir an der Hauptstraße nach unserem Tisch gefragt, wurden aber belehrt, dass dies nur die Eisdiele sei.

Das Classico Restaurant liegt fünf Minuten die Straße hinunter. Später erfuhren wir, dass die Eisdiele von Pasqua Senior vermietet wird und nicht dazugehört. Gesagt, getan, wurden wir auf der gut besuchten Terrasse von den sehr zuvorkommenden Mitarbeitern zu unserem Tisch begleitet. Die angebotenen Gerichte sprechen eine klare italienische Sprache, ebenso wie die abwechslungsreiche Weinkarte mit mehreren klangvollen Namen italienischer Winzer und Weingüter. Die Vorspeisen durften wir uns teilen: Das Vitello tonnato (15 Euro) war lecker. Kalbfleisch aus der Semerrolle mit feiner Thunfischsauce. Leider war der Steinbeißer aus, an einem Sonntagabend verzeihlich, es hat so lange es hat. Der alternative Lachs (26 Euro) war auf den Punkt, die Gemüsebeilage durchweg frisch zubereitet, keine TK-Ware oder so etwas. Und da es hier auch eine kleine Auswahl von 17 Pizzen gibt, haben wir eine Pizza DOC gewählt, mit Mozzarella, Parmaschinken, Tomaten, Rucola und Parmesan, die unsere Erwartungen voll und ganz erfüllte (alle Pizzen in zwei Größen 8 – 17,5 Euro).

Am Nachbartisch wurde gut vernehmlich die Qualität der handgefertigten Pasta gelobt. Die nehmen wir das nächste Mal. Beim Brotteller ist vielleicht noch etwas Luft nach oben, alles andere war einwandfrei. Zu guter Letzt haben wir uns eine Variation aus selbstgemachtem Tiramisu und Pannacotta gegönnt, beides in hervorragender Qualität, sowie eine leckere Kugel Tartufo negro, diese ist nicht hausgemacht, sondern stammt von Bindi, einem italienischen Vollsortimenter für die Gastronomie.

„Das können wir nicht auch noch selber machen“, erzählt uns die Chefin, als sie kurz zu uns an den Tisch kommt und uns später das ganze Restaurant zeigt. Eigentlich hatten wir beim Service gefragt, ob Dario kurz Zeit für ein Gespräch habe. Zunächst hieß es, er sei nicht da, dann aber doch, nur habe er leider keine Zeit. Schade. Vielleicht aber auch besser so, denn bereitwillig und mit großer Liebenswürdigkeit erzählt Milena über den hohen Anspruch und die aufwändige Produktionstiefe in der Küche. Weiter berichtet sie davon, dass das Haus ständig wächst, sie selber nicht nur die Fassaden gestrichen habe und auch der Um- und Anbau komplett in eigener Regie geplant und umgesetzt worden sei. Und Sohn Matteo (7) steht schon in den Startlöchern und will mal Geschäftsführer werden, wie er uns sagte. Na dann...

Ursprünglich mit nur einem Tisch im Inneren gestartet, hat das sehr einladend eingerichtete und dekorierte Restaurant inzwischen ca. 60 Plätze innen und 80 außen unter drei imposanten Schirmen. Durch die geringe Deckenhöhe ist es bei Volllast sehr laut, aber das gehörte bei einem Italiener einfach dazu, sagt sie schmunzelnd. Ganz anders der großzügige Nebenraum im hinteren Bereich des Gastraums mit separatem Zugang zur Küche: alles vom Feinsten, Deckenhöhe wie in einem Altbau und alles sehr hochwertig. Mit ca. 40 Plätzen ist es ein wirklich toller Ort für die private Feier. Nächstes Projekt soll die Vergrößerung der WCs sein, die schon jetzt, klein aber fein, durch viele kleine Hygiene-Features und absolute Sauberkeit sehr beeindrucken. Ein behindertengerechtes WC gibt es schon jetzt im neuen Anbau.

Als Fazit sind wir uns einig, dass die Erwartungen übertroffen wurden und sich ein tolles Restaurant in herausfordernder Lage durch Fleiß und Qualität einen zu Recht tollen Ruf im wahrsten Sinne des Wortes erarbeitet hat. Weiter so!

. (Foto: Christian Kutschera)
. (Foto: Christian Kutschera)

Von Christian Kutschera
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