Bevor etwas Neues entsteht, muss Altes weichen. Das geschieht aktuell an zwei Orten, die zuletzt für Schlagzeilen sorgten. Die Brandruinen an der Haster Straße (Pelz Gebäude) und in Blumenau (ehemaliges Gasthaus) werden in den kommenden Tagen abgerissen.
In Blumenau soll es am Montag, den 7. Oktober losgehen. Vorarbeiten haben in dieser Woche aber schon begonnen, wie das Entfernen von Sträuchern. Lange Zeit tat sich hier nichts. Es ist zwei Jahre her, als ein Feuer das ehemalige Gasthaus sehr stark beschädigte. Seitdem verfiel das einsturzgefährdete Gebäude immer mehr. Jetzt soll es eine Einigung zwischen Stadt und Eigentümer geben, wie das Rathaus bestätigt. Demnach habe der Besitzer die Rückbaubedingungen akzeptiert, wonach die historischen Balken nur gesichert aus der Ruine entnommen werden dürfen. Unter fachlicher Begleitung soll die alte Bausubstanz nun erfasst, nummeriert und katalogisiert werden.
Wie es mit dem Gelände anschließend weitergeht, ist noch offen. Eine wirtschaftliche Verwertung ist an eine Änderung des Bebauungsplans geknüpft. Ein Aufstellungsbeschluss existiert dazu bereits, ebenfalls aus dem Jahr 2022. Danach war beabsichtigt, den Bau zusätzlicher Wohneinheiten zu ermöglichen. Die Erlöse aus dem Verkauf von Flächen hätten für den Erhalt des denkmalgeschützten Gasthauses verwendet werden sollen. Diesen Punkt könnte man mit dem Abriss nun als erledigt betrachten oder aber eine Wiederverwendung historischer Balken in einem noch zu planenden Projekt zur Bedingung machen. Der Platz rings um das Gasthaus war bisher unbebaut und wurde für Feierlichkeiten oder Veranstaltungen genutzt. Auch der Maibaum steht hier. Der bislang gültige Bebauungsplan lässt keine weitere Bebauung zu.
Auf dem Gelände des ehemaligen Pelz Gebäudes, das vor kurzem einem Feuer zum Opfer fiel, sollen die Abriss- und Aufräumarbeiten ebenfalls in diesen Tagen beginnen. Vier bis sechs Wochen sollen diese dauern und auch gutachterlich begleitet werden. ”Hier ist zunächst viel Sortierarbeit notwendig, bevor Großgerät anrücken kann”, so Marcel Kretzer von Nordisbau. Das Unternehmen plant mit dem Projekt „Westertor” an der Stelle einen Neubau mit Eigentumswohnungen.